Zeiten Des Aufruhrs

von Sam Mendes / 2008

Frank und April sind irgendwie in diesem muffigen 50er Jahre Vorstadtidyll mit Haus, Auto und zwei Kindern gelandet. Während Frank sein Bürojob anödet, langweilt sich April immer mehr seit sie ihre Schauspielversuche aufgab. Doch dann überredet sie ihren Mann alles hinter sich zu lassen und nach Paris zu gehen. Die Kraftanstrengung Kate Winslets bei den Versuchen ihren Mann aus der Apathie zu reissen sind fast physisch im Kinosaal zu spüren. Dagegen bleibt Leonardo Di Caprio ein harmloser und frustrierter aber keineswegs verzweifelter Gatte. Leider traut das Drehbuch nicht der Kraft seiner Figuren und so bedarf es eines klassischen Narren um die sogenannte Wahrheit auszusprechen. Etwas weniger Klischee bei den einfältigen Nachbarn oder der aufdringlichen Maklerin mit ihrem irren Sohn wäre angebracht. Dann hätte aus dem Film ein ganz wunderbares kleines Ehedrama werden können. So aber verblasst die überragende Leistung Winslets, die es immer mehr versteht mit ihren Blicken ganze Welten und Abgründe zu offenbaren, hinter einer kraftlosen Regie.